Das Wasser hat tausend Farben

Die charakteristischen und individuellen Farbtönungen der Wasseroberflächen mit ihren Strömungen, Kräuselungen und Spiegelungen sind für mich das Medium einer künstlerischen Auseinandersetzung. Die Bildkompositionen sind eingebettet in einer fein aufeinander abgestimmten naturnahen Farbigkeit.
Eine Darstellung von bewegenden Wasseroberflächen setzt eine lange und intensive an der Natur orientierte Beobachtung voraus.
Die in Fließgewässer mittreibenden Substanzen von biologischen Zusammensetzungen wie Erde, Pflanzen und Gesteinspartikel, dazu die Geschwindigkeit, in der sich diese Organismen verbinden. Sie erzeugen die individuelle und spezifische Farbigkeit des jeweiligen Gewässers.
Hinzu kommt die Rhythmik der Wellenbewegung. Engbegrenzte Uferwandungen zwingen den Wasserlauf in Bächen unruhig umherplätschernd und oft überstürzend in eine faszinierende Lebendigkeit.

Horst Bulling

Kreisende Hell-Dunkel-Reflexe werden vom menschlichen Auge durch das aktuelle Tageslicht bei Flüssen und Strömen meist wie ein fein oder grob gewirktes Gewebe aufgenommen. Dabei gibt es wegen der Wassertiefe und der Fließmenge besondere Oberflächeneigenschaften, wie sanfte Rundungen des Wellenschlages oder die gezackte Unruhe eines dahinjagenden Elementes.
Bei stillen Gewässern und Seen bestimmen mehr die Umgebung und der biologische Aufbau die Farbigkeit, letzten Endes aber auch die Wind strömungen die Oberflächen- Struktur. Die Witterung und das Tageslicht sorgen zudem für Nuancen und optische Wahrnehmung.
Beim Dichter der Flüsse, „Alfred Sisleyl", habe ich die Orientierung für eine Künstlerische Auseinandersetzung mit dem Element Wasser vorgefunden.

Zur Galerie